^WORKSHOP
„B ei einem B lin d ve r-
gleich h ä tte ich den
,M ac' w o h l g la tt fü r die
R öhre gehalten - und
u m gekehrt. Der Devia-
let w a r a ufgru nd seines
T em peram ents und
eherner F estigkeit stets g u t erkenn-
bar. D ennoch G rund genug, sich stets
selbst einen E indruck zu verschaffen."
> W orkshop-T eilnehm er G eorg Blank
„M e in e E rkenntnis aus
dem W orkshop: Bei
V erstärkern g ib t es
o ffenba r n ich t n u r ein
E rfolgsrezept. V iele
W ege führen zum Ziel.
Da entscheiden die
persönlichen V o rlieben , und natü rlich
so llte m an den ve rw e n d e te n Lautspre-
cher in sein U rteil m ite in b e zie h e n ."
> W orkshop-T eilnehm er U w e Kronm üller
entspannt, aber nicht unachtsam auf-
spielendes Kraftpaket, was in diesem
Fall besonders gut zum aufreizend träge
dahinfließenden Stück passte. Unisons
Sinfonia lag irgendwo zwischen diesen
letztlich gar nicht so weit voneinander
entfernten Polen, wobei sein leicht akzen-
tuierter Obertonbereich die vielen winzi-
gen Details des Titels hervorhob.
Und wer in die Welt gesetzt hat, dass
Röhren die unteren Lagen unpräzise
abbilden, kann keinen Sinfonia gehört
haben. Der ließ die Saiten des akusti-
schen Bass in Le Bang Bangs kongenia-
ler Coverversion des Wham!-Klassikers
Von der Röhre bis zum
Power-DAC: Workshop-
Leiter Matthias Böde
stellte die drei Vollver-
stärker bei den Ulmer
HiFi-Fans in mehreren
Durchgängen und mit
unterschiedlichster
Musik zur Diskussion
„Wake Me Up Before You GoGo“ richtig
schön schnalzen. Mehr Verve hatte auch
der MA5200 nicht zu bieten, und über
den Devialet wirkten sie nur aufgrund
dessen ultimativem Grip noch eine Spur
konsistenter. Alle drei Verstärker hingen
übrigens mit identischen Stromkabeln
phasenkorrekt an der Netzleiste.
Ob’s an der Tannoy anders lief? Kurz
gesagt: nicht wirklich! Und doch erga-
ben sich jene interessanten Synergien,
die sofort entstehen, wenn man Ketten-
glieder wechselt. So profitierte die etwas
gedeckter tönende Turnberry SE von der
präsenten Gangart des Unison, der sich
obendrein an ihr tatsächlich noch leichter
zu tun schien als an den Naims. So stellten
sich erst recht spritzig-flüssige Klangbil-
der von flirrender Raffinesse ein.
Im Zusammenspiel mit dem Devialet
profitierte die Tannoy von dessen zupa-
ckender Art, was nicht nur beim Herum-
kicken der Impulse von „Attempo“ zu
besonderer Direktheit und Intensi-
tät führte. Engagiert und ansprechend
geriet auch das Duo mit dem McIntosh,
obgleich die Zuhörer diesen eher als
Traumpartner zur Ovator 400 sahen.
So ging es hin und her, und am Ende
war klar: Gut gemachte konventionelle
Verstärker, ob mit Röhren oder transisto-
risiert, geraten selbst gegenüber Kalibern
wie Devialets 110 klanglich nicht ins Hin-
tertreffen. Darüber hinaus ist die Kauf-
entscheidung auch eine Charakterfrage.
Und wer seine vorhandenen Lautspre-
cher in diese noch miteinbezieht, merkt
ganz schnell, welcher Amp für die eigenen
Ansprüche „up to date“ ist.
D IE N Ä C H S T E N T E R M IN E
STEREO-Workshops mit Matthias Böde gibt es
immer an Wochenenden, und zwar am
• 17. Mai direkt auf der HighEnd in München
mit einer Staffel interessanter Kurzthemen
• .
.. und am 4./5. Oktober geht's auf den „West-
deutschen HiFi-Tagen" in Bonn weiter
B
einahe hätten wir's nicht bemerkt: Bereits Ende 2012
bezog Reiner Kemper (M.) mit seinem Team neue, größere
Räumlichkeiten, musste dafür auf derselben Straße aber nur
ein Ladenlokal weiter. Nun steht also noch mehr Fläche zur Ver-
fügung, um in dem reichlichen HiFi- und High End-Angebot der
Ulmer zu schwelgen. Die haben auch bei Plattenspielern oder
Streaming jede Menge zu bieten und sind aushäusig eben-
falls stark. Denn natürlich bemerkt die Mannschaft die Trends
Multiroom und Heiminstallation. Wer im Geschäft aussucht,
kann sich in einen der Hörräume im Untergeschoss zurück-
ziehen. Dort gibt's nun ebenfalls mehr Platz.
58 STEREO 6/2014